efoil im Winter

Efoilen im Winter

möglich aber nicht ganz ungefährlich für Mensch und Material.

E-Foilen im Winter: Faszination mit Verantwortung

Winter-Sessions können magisch sein: klares Wasser, leere Spots, butterweiche Gleitsessions. Gleichzeitig steigen die Risiken deutlich. Wer im Winter aufs E-Foil geht, sollte konsequent sicherheitsorientiert handeln – oder besser pausieren. (den letzten Efoilkurs letztes Jahr hatten wir bei 6 Grad – am 06.11.2025 – aber mehr als ne halbe Stunde hat keiner der Anfänger geschafft – trotz perfekter Ausrüstung das kalte Wetter raubt einfach zu viel Energie 😉

Die wichtigsten Gefahren

Kälteschock & Unterkühlung

  • Schon beim Sturz ins kalte Wasser kann der Cold-Shock unkontrolliertes Einatmen, Panik und Herz-Kreislauf-Stress auslösen – selbst Profi-Wassersportler sind geschockt, wenn sie so etwas überraschend mal selbst erlebt haben – man kann sich vor einem Kälteschock nicht wirklich schützen.
  • Bereits wenige Minuten im kalten Wasser führen zu Leistungsabfall (Kraft/Koordination) und steigender Ertrinkungsgefahr.

Frostschäden am Material

  • Nasse Motor-/Mastbereiche können bei Frost intern gefrieren: Ausdehnung → Haarrisse, Dichtungs-/Lagerschäden, Spannungen im Mast.
  • Feuchtigkeit in Steckverbindungen → Korrosion, Fehlströme und Elektronikprobleme durch ggf. zu kalte Dichtungen, die nicht mehr Richtig abdichten.

Erschwerte Rettung

  • Kaltwasser verkürzt Handlungs- und Schwimmzeit drastisch.
  • Rettung bleibt schwer, selbst ufernah – kalte, steife Finger, rutschige Ufer, Eisränder.
  • Es gibt weniger Menschen am Wasser und auch Rettungskräfte lagern ihre Wassereinsatzmittel ein.

Grundregeln für Winter-Sessions

  1. Mindestens zu zweit (Buddy-System). Jeder kennt den Plan, beobachtet aktiv, bleibt in Ruf-/Sichtweite.
  2. Ufernah bleiben – so, dass du jederzeit zügig ans Ufer kommst. Keine weiten Querungen.
  3. Klare Abbruchregeln: Ein Sturz mit Kälteschock-Anzeichen, kalte Hände ohne Gefühl, zitternde Kälte → Session sofort beenden.
  4. Spot & Exit-Plan: Winddreher, Eisfelder, Strömung, Kehrwasser kennen; Ein-/Ausstiege vorab checken, Alternativen definieren.
  5. Batterie-/Reichweiten-Puffer: Kälte reduziert die Batterie- Leistung. Fahre kurze Schläge, halte Reserve. (Der Akku kann unerwartet abschalten, weit bevor die Entladegrenze erreicht ist)
  6. Batterie vorwärmen und auf Betriebstemperatur halten.
  7. Kein Solo, kein Offshore-Wind, keine Experimente bei Grenztemperaturen, Nebel oder schnell fallendem Licht.

Ausrüstung (Must-have im Winter)

Thermo-/Schutzbekleidung

  • Neopren 5/4–6/5 mm mit Haube oder Trockentauchanzug (Unterzieher/Layering).
  • Neoprenhandschuhe 3–5 mm (Griffgefühl vs. Wärme abwägen).
  • Neoprenschuhe 5–7 mm.
  • Impact-/Auftriebsweste (zusätzliche Isolation + Sicherheit).
  • Helm (Kälte → langsamere Reaktion; schützt bei Stürzen).

Sicherheit & Kommunikation

  • Handy in wasserdichter Hülle am Körper (wärmen!), Notruf vorprogrammiert.
  • Pfeife / lauter Signalgeber.
  • Thermo-Poncho, Heißgetränk, Ersatzhandschuhe am Ufer.

Materialpflege vor/nach der Session

  • Dichtungen, Steckkontakte reinigen, trocknen, leicht mit Silikonspray pflegen (kein WD-40).
  • Vor der Session Kondensat vermeiden (Material nicht kalt-feucht lagern).
  • Danach Motor/Mast entleeren und trocknen, besonders Kühlkanäle.
  • Frostfrei lagern – Restwasser in Mast/Motor kann Risse verursachen.
  • Akku handwarm lagern/transportieren; keine schnellen Ladungen in Eiseskälte.

Entscheidungscheck vor dem Start

  • Wasser/ Luft: real <10 °C? Nur mit Vollausrüstung & Surf-Buddy.
  • Wind & Wellen: onshore/side-on bevorzugen; kein Offshore.
  • Sicht: kein Nebel, genug Tageslicht für Reserve.
  • Körperzustand: fit, warm, satt aber nicht voll
  • Plan B: Abbruch-/Exit-Routen, Treffpunkt, Zeitfenster definiert – Freunde informieren.

Im Notfall – kurz & klar

  • Ruhe bewahren, atmen kontrollieren, Back to Shore auf direktem Weg – ggf. Board aufgeben.
  • Buddy übernimmt aktive Beobachtung und ggf. telefonische Alarmierung.
  • Unterkühlung: nasse Kleidung zügig gegen trockene, warme tauschen, langsames Aufwärmen (kein heißes Bad direkt).

Fazit

Winter-E-Foilen ist nur etwas für gut ausgerüstete, erfahrene Rider mit Buddy, ufernahen Routen und klarem Sicherheitsplan – die Topfit sind. Wer Zweifel hat, lässt es besser sein – und macht sein Setup winterfit für den perfekten Start in die nächste Saison.

Stay warm, stay close, stay safe. Fly with us.


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